Arbeit und Familie - Familienkompetenzen
- Schlüssel für mehr Erfolg im Beruf und Familie

Fit für den Wiedereinstieg

Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend bietet in Kooperation mit Familienberatungsstellen Müttern und Vätern mit Wiedereinstiegswünschen die Möglichkeit, sich - unabhängig von der Dauer der beruflichen Unterbrechung - fit für den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu machen. An Qualifizierten Zertifizierungsstellen in ganz Österreich wird ein innovatives Coaching und Beratungsangebot zur Unterstützung beim Wiedereinstieg angeboten.

Die Teilnehmerinnen absolvieren mit der Teilnahme am Zertifizierungsverfahren "Familienkompetenzen" ein mehrstufiges Programm, das auf die Anforderungen von Müttern bzw. Vätern am Weg zurück in die Berufswelt maßgeschneidert wurde. Kernstück des Programms ist ein Zertifikat, das die - in der Familienarbeit trainierten - Schlüsselkompetenzen der Teilnehmerin nachweist. Damit kann sich jede Teilnehmerin einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bei Bewerbungen bzw. beim Wiedereinstieg sichern.

 

Schlüsselkompetenzen

  • Kommunikationsfähigkeit

  • Organisationsfähigkeit

  • Entscheidungsverhalten & Eigeninitiative

  • Flexibilität

  • Komplexes Problemlösungsverhalten

  • Lernfähigkeit

  • Teamarbeit & Einfühlungsvermögen

  • Konfliktlösungsfähigkeit & Durchsetzungskraft

 

Kommunikationsfähigkeit

Zur erfolgreichen Gestaltung von Kundenkontakten und Kontakt zu den Kollegen gehört im Berufsleben die notwendige Kommunikationsfähigkeit.
Innerhalb der Familie wird diese Fähigkeit trainiert:
Familienmitgliedern zuhören: Probleme zu identifizieren und im Gespräch bearbeiten zu können, erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Kommunikationsbereitschaft.
Kontakte mit Nachbarn/anderen Eltern herstellen: Kontakte sind fixer Bestandteil der Familienarbeit und erfordert Offenheit und Kontaktbereitschaft.

 

Organisationsfähigkeit

Planung von Abläufen und die Organisation von Aufgaben prägen nicht nur die Berufstätigkeit, sondern auch die Familienarbeit:
Einteilung der Familien- und Haushaltsbudget sind tägliche Aufgaben für den Familienarbeiter.
Der Umgang mit komplexen Situationen und die Einschätzung und Reihung von wichtigen und unwichtigen Projekten sind fixer Bestandteil der Familienarbeit.

 

Entscheidungsverhalten & Eigeninitiative

In einer Arbeitswelt mit wenig Hierarchien wächst die Verantwortung der MitarbeiterInnen und damit auch die Entscheidungsmöglichkeit:
Initiativen setzen: Kinderbetreuung im Nachbarschaftsnetzwerk, die Initiierung eines Nachbarschaftstreff, etc. fordert und fördert Eigeninitiative und Überzeugungskraft.
Entscheidungen treffen: Welches Urlaubsziel ist das richtige? Sollen die Kinder auf dem Schulweg begleitet werden?

 

Flexibilität

Das rasche Reagieren auf neue Situationen und der laufende Umgang mit Veränderungen sind wettbewerbsentscheidende Herausforderungen der Arbeitswelt:
Unvorhergesehene Ereignisse bewältigen: Kind oder Partner werden krank, plötzliche Einladungen zum Geburtstag und kein passendes Geschenk - all das muß im Familienleben professionell und flexibel gemanagt werden.
Veränderungen gestalten: Ein neues Kind, Schulbeginn, etc. erfordert das die Neugestaltung von Abläufen und Lebensentwürfen.

 

Komplexes Problemlösungsverhalten

Das rasche und erfolgreiche Lösen von Problemen prägt eine teamorientierte Arbeitskultur immer stärker:
Schulprobleme der Kinder lösen: Motivation bei Lernschwierigkeiten und Unterstützung in diesen Phasen sind Aufgaben der Eltern.
Finanzielle Probleme lösen: Umgang mit dem zu Verfügung stehenden Haushaltsbudget aber auch der Erwerb eines Eigenheims stellen die Familie vor große Herausforderungen.

 

Lernfähigkeit

Die Fähigkeit, sich laufend mit neuen Inhalten auseinander zu setzten, ist in einer schnelllebigen Berufswelt unverzichtbar. Der Arbeitsplatz wird immer stärker zum Lernort ("learning by doing"):
Auseinandersetzung mit Themen rund um die Familie: (Erziehungsmaßnahmen, Ernährung, etc.): Täglich fordern unzählige Familienthemen die Bereitschaft der Eltern, sich mit neuen Themen auseinander zu setzten und dafür Kompetenz zu entwickeln.
Informationsbeschaffung: Mütter und Väter müssen sich selbst aktive über wichtige Themen informieren, z.B. aus Medien, Beratungsstellen, etc.

 

Teamarbeit & Einfühlungsvermögen

Die Organisation von Arbeitsprozessen auf Basis von Teams, deren Mitglieder je nach Aufgabenstellung wechseln, erfordert viel soziales Know-how und Einfühlungsvermögen in die (Arbeits-)Situation anderer:
Absprechen und gemeinsames Erledigen von Aufgaben: Projekte (z.B. Ausflüge) werden gemeinsam abgesprochen und erledigt.
Umgang mit problematischen Ideen: Kinder haben manchmal Ideen, von denen man sie mit viel Einfühlungsvermögen abbringen muss, ohne sie zu demotivieren.

 

Konfliktlösungsfähigkeit & Durchsetzungskraft

In der Berufswelt ist es erfolgsentscheidend, sich in Konflikten mit den besseren Argumenten durchzusetzen:
Umgang mit unterschiedlichen Ansichten: Konflikte sind ein selbstverständlicher Teil des Familienlebens, die die Konfliktlösungsfähigkeit aller Beteiligten fordern und fördern.
Freiräume sichern: Man lernt "nein" zu sagen und den eigenen Freiraum zu sichern und zu nutzen.
Eine angemessene Bewertung von Familienarbeit könnte insbesondere in zwei Bereichen zu einer Reduzierung der Arbeitsmarktdiskriminierung von (vornehmlich) Müttern - und dabei vor allem bei einem Wiedereinstieg nach einer Unterbrechungsphase - führen:
Durch eine Berücksichtigung von erworbenen Familienkompetenzen bei Bewerbungs- und Einstellungsgesprächen bzw. bei einer möglichen Beförderung; und Durch eine Anerkennung von Familientätigkeiten im Rahmen von Aus-, Fort- und Weiterbildung.


Die Anerkennung von Familienkompetenzen setzt grundsätzlich 3 Schritte voraus:
- Eine Zusammenstellung der Anforderungen von Familien- und Hausarbeitsplätzen;
- Die Messung der erworbenen Qualifikationen im Rahmen der Familienarbeit;
- Die Ermittlung der Verwertbarkeit der Qualifikationen für einen Job oder für eine Ausbildung.

Konzept Familienberatung im Rahmen der sozialpädagogischen Betreuung der Kinder und Jugendhilfe (KJH)

 

Kontaktadresse für die Steiermark:
Jugend- und Familienberatungsstelle im Auftrag
des Bundesministeriums f. Wirtschaft, Familie und Jugend

der Gesellschaft für Persönlichkeits- und Berufsbildung
c/o Univ.-Lekt. Mag. Dr. K. Leibetseder

Barrierefreier Beratungsraum:
8111 Gratwein-Straßengel, Am Kirchberg 2

Tel: +43-699/10 37 3604
Fax: +43(0)699-444 000 20
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